Lehrgang: Junge Pflege

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18.04.2019

I N F O R M A T I O N

zur Pressekonferenz mit

Bezirkshauptfrau

Mag.a Yvonne Weidenholzer

Bezirkshauptmann

Dr. Rudolf Greiner

Bezirkshauptmann

Dr. Georg Wojak

Weitere Gesprächsteilnehmerin:

Dir. Mag.a Wilhelmine Steinbacher, Direktorin der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ

am Mittwoch, 17. April 2019

zum Thema

Lehrgang „Junge Pflege“ –

für Schulabgänger/innen erstmalig ab Herbst 2019 in Ried/I.

Wie bereits in diversen Presseaussendungen mitgeteilt worden ist, werden bis zum Jahr 2025 in

Oberösterreich rund 1.600 zusätzliche Personaleinheiten in der Altenpflege und –betreuung

benötigt. Deshalb bedarf es einerseits in Oberösterreich gemeinsamer Anstrengungen um

genügend ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den nächsten Jahren zur Verfügung zu

haben. Andererseits Interessierten eine Ausbildung in der Betreuung und Pflege zu ermöglichen.

Die Ergebnisse des Projektes Sozialressort 2021+ zeigen, dass jährlich bis zu 280 zusätzliche

Vollzeitäquivalente benötigt und entsprechend fertig ausgebildet werden müssen, um den

Betreuungs- und Pflegepersonalbedarf zu decken. Der Grund für diesen Anstieg liegt in mehreren

Faktoren: Einerseits eine größere Anzahl von Betreuungs- und Pflegekräften, die in Pension gehen

wird, andererseits die demografische Entwicklung mit der Zunahme der Zahl der älteren Menschen

mit hohem Unterstützungsbedarf und einem Anstieg der Betreuungs- und Pflegeintensität.

Aus diesem Grund wurde letztes Jahr von Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer MBA für den Bereich

Ausbildung ein Maßnahmenpaket präsentiert:

- Ausbildungslehrgang „Junge Pflege“ für Schulabgänger/innen

- Altenheim – Implacementstiftung

- Fortführung und Ausweitung des Fachkräftestipendiums

- Existenzsicherung während der Ausbildung

Lehrgang „Junge Pflege“ für Schulabgänger/innen ab dem 16. Lebensjahr

Bisher war der Einstieg für Interessierte in die Altenbetreuungsberufe erst ab dem 17. Lebensjahr

möglich. Dadurch waren interessierte Schulabgänger/innen gezwungen, eine andere Ausbildung

zu beginnen. Deshalb wurde letztes Jahr der Lehrgang „Junge Pflege“ an der

Altenbetreuungsschule des Landes OÖ konzipiert und am Standort Linz mit November 2018

gestartet, um jungen Leute gleich nach der Pflichtschule in eine Ausbildung bringen zu können.

Ziel der Ausbildung

Ziel der Ausbildung ist es, die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten in einer drei- jährigen

Ausbildung zu vermitteln. Die Ausbildung für Fach-SozialbetreuerIn „A“ verbindet Theorie und

Praxis auf hohem fachlichen Niveau und ist sehr abwechslungsreich: Die Auszubildenden lernen

ein breites Spektrum an möglichen Arbeitsfeldern kennen.

Ausbildungsorganisation

- Dauer: 3 Jahre in Theorie und Praxis an 5 Schultagen pro Woche

- ca. 2.660 Theoriestunden im Blocksystem und 1.200 Praxisstunden

Ablauf der Ausbildung in der 3-jährigen Form:

1. Ausbildungsjahr (nach Abschluss der 9. Schulstufe)

für Interessierte ab dem 16. Lebensjahr

Im 1. Ausbildungsjahr bekommen die Auszubildenden einen Einblick in die Aufgaben für die

Betreuung und Pflege älterer/alter Menschen. Erworben werden die grundlegenden Kompetenzen

in der Kommunikation und soziale Kompetenz. Dabei steht im Vordergrund der nötige

Fachwortschatz und Kommunikation mit den älteren/alten Menschen und ihren Angehörigen.

Weitere Themen sind: persönliche Orientierung im Themenbereich Gesundheits- und

Krankenpflege, Ethik, Fördern und Erhalten von Gesundheit und Hygiene, Gestalten des Alltags

usw. Zusätzlich erhalten sie einen Einblick zu den Themen Aktivierung und Beschäftigung.

Durch die Absolvierung von begleiteten Nachmittagsstunden im Alten- und Pflegeheim sammeln

die Auszubildenden praktische Erfahrungen und lernen so den Arbeitsalltag und den Lebensalltag

in den Einrichtungen kennen.

Neben der Kontinuität der theoretischen Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr ist die Begleitung in der

praktischen Projektumsetzung durch pädagogische Fachkräfte sehr wichtig. Sie unterstützen das

Kennenlernen, das auf einander Zugehen und die Gestaltung der Kommunikation. Im Miteinander

müssen Brücken überschritten und Grenzen erkannt und akzeptiert werden. Die enge und

kontinuierliche Kooperation von Fachkräften an der Altenbetreuungsschule und den Alten- und

Pflegeheimen und/oder Tageszentren ist daher eine grundlegende Bedingung für den Erfolg im

Rahmen des 1.Ausbildungsjahr. Angebote und Aktionen (z.B. Spielenachmittage, gemeinsame

Gartenarbeit und gemeinsames Kochen, musizieren, etc.) werden gezielt geplant, vorbereitet,

durchgeführt und reflektiert. Erfahrungen und Beobachtungen werden ausgetauscht und nehmen

Einfluss in die weitere Gestaltung während des 1. Ausbildungsjahr.

Motto: Senior/innen können von der Lebensfreude der Jugendlichen profitieren, die Jugendlichen

von der Lebenserfahrung der Senior/innen.

2. und 3. Ausbildungsjahr:

Im Zentrum des 2. und 3. Ausbildungsjahr stehen die Ausbildungsinhalte der Ausbildung Fach-

Sozialbetreuung „A“ inkl. Pflegeassistenz. Alle erforderlichen Kompetenzen (berufliche Befähigung

inkl. Persönlichkeitsbildung) zur Bewältigung des beruflichen Alltags in der Altenarbeit werden in

den unterschiedlichsten methodischen Unterrichtssettings erfahren (z.B. Erfahrungslernen, oder

Simulationen). Somit wird theoretisches Lernen mit praktischem Üben verbunden. Ziel ist es in

diesen Ausbildungsjahren, dass die Auszubildenden durch bewährte Unterrichtsformen und

digitale Lernformen das handlungsorientierte Lernen weitgehend selbständig erlernen.

In jedem Fall wird in der didaktischen und pädagogischen Konzeption besonderer Wert auf eine

altersgerechte Herangehensweise gelegt, die die Jugendlichen nicht überfordert. Erfahrungen

zeigen, dass es daher jedenfalls Sinn macht, einen besonderen Lehrgang nur für diese junge

Zielgruppe anzubieten.

Es ist vorgesehen, dass mit 9.September 2019 ein Lehrgang „Junge Pflege“ in der dreijährigen

Form in Ried/I. gestartet wird. Der dislozierte Standort wurde von der Altenbetreuungsschule des

Landes OÖ gewählt, weil Ried/I. als Ausbildungsort für die Jugendlichen auch von den Bezirken

Schärding und Braunau verkehrstechnisch gut erreichbar ist. Ein weiterer Grund ist, dass durch

die regionale Vor-Ort- Ausbildung den Jugendlichen im Rahmen der Ausbildung (ab dem 2.

Ausbildungsjahr) durch diverse Kooperationen und Praktika Kontakte mit den Einrichtungen

ermöglicht werden und somit kann die Identifikation der Auszubildenden mit den Einrichtungen in

der Alten- und Behindertenarbeit sichergestellt werden. Und die Einrichtungen erhalten rascher

qualifizierte Fachkräfte.

Lehrgangsbeginn: 9. September 2019, 9.00 Uhr

Bildungszentrum St. Franziskus, Riedholzstraße 15a, 4910 Ried/I.

Aufnahmevoraussetzungen

Positive Absolvierung der 9. Schulstufe

Die zur Erfüllung der zukünftigen Berufspflichten erforderliche gesundheitliche Eignung und

Vertrauenswürdigkeit

Beherrschung der deutschen Sprache

Erfolgreich absolviertes Aufnahmegespräch

Kosten. Keine Ausbildungskosten für Auszubildende

Interessierte zum Lehrgang „Junge Pflege“ können sich gerne für ein persönliches

Aufnahmegespräche einen Termin im Sekretariat (Tel: 0732 7720 34700) vereinbaren.

Informationen und Anmeldeformular unter www.altenbetreuungsschule.at

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